Überraschende Niederlage in Frankfurt / 2. Mannschaft erneut souverän

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Mit einer 43-30 Niederlage beim SC 1880 Frankfurt hat es die Mannschaft der RG Heidelberg verpasst, auf den gezeigten Leistungen der vergangenen Wochen aufzubauen und sich weiteres Selbstvertrauen zu erspielen.

Zwar sicherten sich die traditionellem Orange gekleideten Spieler der RGH mit 5 gelegten Versuchen den offensiven Bonuspunkt, präsentierten sich abgesehen hiervon in der ersten Partie der Meisterrunde jedoch im Vergleich zum Sieg gegen den SC Neuenheim vor 2 Wochen als nicht wiederzuerkennen.

Steigerung notwendig: Die RG Heidelberg zeigte am Main eine schwache Leistung

Zwar fehlten auf Seiten der Rudergesellschaft einige Leistungsträger verletzungsbedingt oder auf Grund von Sperren, jedoch war dies nicht der spielentscheidende Faktor an diesem Nachmittag in der Mainmetropole. Vielmehr ließen die Spieler jene Einstellung vermissen, die die Mannschaft in den letzten Partien zu einer geschlossenen Mannschaftsleistung verhalf und auch den nominell stärkeren SC Neuenheim bezwingen ließ.

Gerade die Verteidigungsleistung, die in der laufenden Saison merklich stabiler war als in den beiden vorangegangenen Spielzeiten präsentierte sich ungewöhnlich wackelig und fehleranfällig, was den hochmotivierten Hausherren mehrfach zu Durchbrüchen verhalf und in ganzen 7 Gegenversuchen resultierte.

Der SC 1880 Frankfurt war vor der Partie von Rugby-Fachplattformen als demotiviert und nicht meisterrundentauglich eingeordnet worden, entsprechend fiel die Prognose für das Spiel aus. Diese erwies sich aber bereits nach 5 Minuten im Spiel als völlig falsch, hatten die Mainstädter zur Überraschung viele alle Leistungsträger an Bord und zeigten sich als bis in die Haarspitzen motiviert, die Experten der Republik eines Besseren zu belehren.

Die RG Heidelberg tat sich merklich schwer und wurde in den Anfangsminuten gleich zweimal von den motivierten Hessen überrannt, die rasch 12-0 in Führung gingen. Hiernach schien die Rudergesellschaft aufzuwachen und kämpfte sich zunächst mit einem Straftritt und 2 eigenen Versuchen in Führung, nur um diese nach ein paar weiteren Minuten erneut an die Frankfurter abzugeben (17-15).

Die sonst so spielstarke Hintermannschaft, die bis auf die beiden Stammkräfte Dieckmann und Wadlinger komplett war, schaffte es nur selten Lücken in die Frankfurter Verteidigung zu reißen und wirkte bisweilen führungslos. Dennoch gelang der RG Heidelberg ein weiterer Versuch kurz vor der Halbzeit, der den Gästen die 17-20 Führung zum Seitenwechsel brachte.

Erneut zeigten sich die ehemals als sehr treffsicher gehandelten Kicker der Rudergesellschaft eine schwache Leistung vom Tee und verpassten es, durch zahlreiche nicht verwandelte Erhöhungen und Straftritte die Führung auszubauen und der Mannschaft so Sicherheit zu geben.

Unkonzentriert gegen unangenehme Frankfurter: Die RGH stand sich mental selbst im Weg

Direkt nach Wiederanpfiff knüpften die Frankfurter an ihr Spiel der ersten Halbzeit an und konnten ihren 4. Versuch des Spiels erzielen, der die Gastgeber erneut in Führung brachte. Anders als die RGH-Kicker trafen die Frankfurter Spielmacher ihre Erhöhungen vom Tee, was sich im weiteren Spielverlauf noch auszahlen sollte. Nach einem weiteren erhöhten Versuch lagen die Schwarz-Roten Frankfurter mit 31-20 in Front. Noch einmal kämpfte sich die RG Heidelberg mit 2 Versuchen – ebenfalls nicht erhöht – auf 31-30 heran, konnten jedoch auch einen Straftritt in zentraler Position unweit von den Stangen nicht verwandeln. Parallel hierzu rissen auch die Fehler in der eigenen Verteidigung nicht ab, die die Frankfurter auszunutzen wussten. Nach zwei starken Durchbrüchen schraubte der Meister der Jahre 2008 und 2009 die Führung zum nicht mehr aufzuholenden Endstand von 43-30 in die Höhe.

Auf Seiten der Gäste heißt es nun zurück ans Zeichenbrett und den Kopf freibekommen. Zu offensichtlich war die mangelnde Konzentration der Spieler, die vor der Partie von Weselek angemahnt und eingefordert worden war und der Rudergesellschaft das Spiel verlor. Auch traten die erfahreneren Führungsspieler am Main nicht als solche auf und müssen sich wieder als Taktgeber und Lenker der Mannschaft in den Vordergrund tun.

Trotz 5 eigener Versuche, die auf offensive Schlagkraft hinweisen, müssen sich die Spieler der RGH wieder auf die elementaren Dinge der letzten Partien besinnen und diese bereits am kommenden Wochenende gegen den ASV Köln unter Beweis stellen. Gelingt dies, kann man die Niederlage in Frankfurt bei der Rudergesellschaft als Ausrutscher und Lehrwert für die junge Mannschaft abhaken – genügend Potenzial ist in der Mannschaft allemal vorhanden.

Für die RGH spielten:

1 Uebelhoer, 2 Poremba, 3 Fromm, 4 Hug Christoph, 5 Hug Christian, 6 Haase, 7 Schiffers, 8 Lang, 9 Ueberle, 10 Heimpel F, 11 Lwila, 12 Takaendesa, 13 Hackl, 14 D´Amato, 15 Himmer, 16 Tigere, 17 Augspurger, 18 Ahl, 19 Rang, 20 Müller

Für die RGH punkteten:

Versuche: Lang, D´Amato (je 2), Lwila

Erhöhung: Heimpel F

Strafkick: Heimpel F

 

Im Anschluss an die Partie der 1. Bundesliga traten die 2. Mannschaften beider Klubs zum direkten Vergleich an, welche diesmal die RG Heidelberg deutlich mit 50-5 für sich entscheiden konnte. Damit holt sich das Perspektivteam der Rudergesellschaft den 4. Sieg mit Bonuspunkt im 4. Spiel der Saison und bleibt Ligaprimus. Am kommenden Wochenende kommt es dann im heimischen Fritz-Grunebaum-Sportpark zum Spitzenspiel mit dem Karlsruher SV, der mit 4 Punkten weniger auf dem 2. Tabellenplatz rangiert.

Für die RGH spielten:

1 Dilling, 2 Greulich, 3 Augspurger, 4 Olitzscher, 5 Tigere, 6 Schindler, 7 Würmli, 8 Grimminger, 9 Günther Nick, 10 Müller, 11 Rasoa, 12 Lichtenberg, 13 Ahl, 14 Rang, 15 Bayram, 16 Mendel, 17 Rupp, 18 Günther Uwe